Vereins-Chronik
Die Billardfreunde Creidlitz-Coburg konnten im Jahr 2008 stolz auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken.
Am 15. April 1958 wurde vom unvergessenen Albin „Olli“ Trommer und 30 weiteren Mitgliedern der „1. Billard-Club Coburg“ gegründet.
Fünf Jahre später, am 20. November 1963, wurde in Creidlitz der „1. Billard-Club Creidlitz“ aus der Taufe gehoben. Max Witter war der 1. Vorsitzende des Vereins.
Mit der Eingemeindung des Vorortes Creidlitz in die Vestestadt existierten zwei Billardvereine in Coburg. Die beiden Billardvereine sahen von Anfang an ihre Hauptaufgabe darin, den Billard-Breitensport zu fördern und das Billardspiel als echten Sport und als spannende und anspruchsvolle Wettkampfart im Coburger Land bekannt zu machen. Hauptschwierigkeit bei diesem Bemühen war vor allem für den Coburger Verein die ständige Suche nach geeigneten Spielräumen.
Im Laufe der Jahre spielten die beiden Vereine in verschiedenen Spiellokalen, die angemietet und teilweise umgebaut oder renoviert werden mussten.
Das Clubzimmer des Coburger Vereines befand sich anfangs im Hotel „Exzelsior“ am Bahnhof. Später hatte der Club seine Vereinsstätte von 1960 - 1963 in der „Filmklause“ im Hahnweg 2, von 1964 - 1971 in der Gaststätte „Münchner Hofbräu“ und von 1972 - 1977 im Gasthaus „Zur Linde“ in Ahorn.
Das Vereinslokal des Creidlitzer Billardclubs war von 1963 - 1976 in der Gastwirtschaft „Grüner Baum“ in Creidlitz.
Vor allem die hohen Mieten ließen die Vereinskosten und Mitgliedsbeiträge so hoch steigen, dass es immer schwerer wurde, genügend neue Mitglieder - und hier besonders Jugendliche - zu gewinnen.
Der 3. Oktober 1975 war wohl die eigentliche Sternstunde für den Billardsport im Großraum Coburg, als sich in der Haarther Gastwirtschaft „Zum Jäger“ die Vorstände der beiden damals noch selbständigen Vereine zu einer gemeinsamen Vorstandssitzung zusammensetzten.
Die damaligen 1. Vorsitzenden Heinrich Köhler (Coburg) und Reiner Dressel (Creidlitz) stellten hier mit mutigem Weitblick die Weichen für einen Zusammenschluss der beiden Vereine.
Am 15. Januar 1977 war es dann soweit: 41 Billardfreunde stimmten einmütig für die Vereinigung beider Clubs.
Unter der Führung des neuen 1. Vorsitzenden Reiner Dressel begann die steile Erfolgskurve der „Billardfreunde Creidlitz-Coburg e. V“.
Vordringliche Aufgabe war nun die Schaffung einer eigenen turniergerechten Sportstätte.
Die beste Gelegenheit bot sich im Stadtteil Creidlitz unterhalb des neuerbauten Schützenhauses im Gebiet Hügeläcker. Hier hatte die Stadt Coburg durch Tausch ein Baugrundstück erworben, welches sie auf Erbpachtbasis dem Verein zur Verfügung stellte.
Planung, Genehmigungsverfahren, Finanzierung, der selbstlose Einsatz und die unermüdlichen Leistungen der einzelnen Mitglieder machten es möglich, dass am 11. November 1977 Richtfest gefeiert werden konnte. Auch der anschließende Ausbau und die Fertigstellung der Außenanlagen gingen zügig voran.
Am 1. Juli 1978 nach nur neunmonatiger Bauzeit konnte das Billard-Zentrum im Stadtteil Creidlitz seiner Bestimmung übergeben werden. - Ein Städtevergleichskampf, Billarddemonstrationen durch Weltmeister Dieter Müller und ein Festkommers gaben der Einweihung den sportlichen und gesellschaftlichen Rahmen.
Das neue, vereinseigene Billardzentrum (13 x 22 m, Spielsaal mit über 180 qm, freitragendem Dach ohne störende Pfeiler, 7 Billardtische, mit ausreichend Parkplätzen) war und ist beispielgebend als vorbildliche Billard-Trainings- und Turnierstätte in ganz Nordbayern.
So ließen auch die Erfolge für die „Billardfreunde“ nicht lange auf sich warten.
Die Zahl der Mitglieder überschritt die „Einhundertgrenze“ und besonders die Jugend begann sich für den Billardsport zu interessieren.
Ein Teil der Jugendlichen im Jahr 1982 mit Jugendleiter Fritz Koch
Unterdessen stellte sich bald heraus, dass das Vereinsheim für die Zukunft nicht mehr ausreichen würde. So packten die Mitglieder noch einmal kräftig zu und erweiterten das Billard-Zentrum, das rechtzeitig zum 25-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 1983 fertiggestellt wurde.
Viele Bayerische Mannschafts- und Einzelmeisterschaften sowie 1990/91, 1992/93, 1996/97 und 1997/98 die Zugehörigkeit in der 2. Bundesliga waren sportliche Höhepunkte.
Bei Bayerischen- und Deutschen-Meisterschaften erreichten Spielerinnen und Spieler der Billardfreunde Plätze auf dem „Treppchen“.
Deutsche Mehrkampfmeisterschaft 1991
v.l.: Folker Koch, Frank Müller, Markus Schnabel, Joachim Back, Axel Büscher, Christian Dressel, Stelios Katsibardis, Thomas Meckel (1. Vors.)
Bundesliga 1998
v.l.: Thomas Meckel (1. Vors.), Frank Müller, Markus Schnabel, Günther Pfaus, Folker Koch
Auch bei internationalen Veranstaltungen und Vergleichskämpfen waren die Billardfreunde u. a. in Wien, Prag, Oudenaarde und Niort mit Erfolg an den Turnieren beteiligt.
Bei den Billardfreuden wurden im Laufe der Jahre viele nationale und internationale Meisterschaften durchgeführt. Die Ausrichtung der Bundesmeisterschaft der Damen 1995, des Jugendländerkampfes Niederlande-Belgien-Deutschland (Coupe van Beem) 1998, der Deutschen Meisterschaft im Einband 1998, der Jugend-Europa-Meisterschaft in der Freien Partie 1999, der Jugendländerkämpfe Deutschland-Tschechische Republik 2000, Bayern-Saarland-Thüringen 2000 sowie die Europa-Meisterschaft der Junioren im Dreiband 2003 waren die größten Veranstaltungen in den letzten Jahren.
Mit dem 1. Juni 2002 fand eine bedeutende Veränderung bei den Billardfreunden statt.
Die Billardfreunde Creidlitz-Coburg und der 1. Pool Billard Club Coburg haben die Verschmelzung der beiden Vereine beschlossen. Von nun an gliedert sich der Verein in zwei Abteilungen: Pool und Karambol.
Das Spiellokal der Pool-Abteilung blieb weiterhin das „Café Q“ im Vorderen Floßanger.
Wie schon in den 70er-Jahren stiegen die Mietkosten im „Café Q“ im Laufe der Jahre stark an. Die Miete konnte durch die Mitgliedsbeiträge nicht mehr aufgebracht werden. Das Spiellokal im „Café Q“ musste zum 31.01.2010 gekündigt werden.
Der gesamte Spielbetrieb findet nun im Billardzentrum Creidlitz statt.
Zahlreiche Veranstaltungen wie Besuche bei befreundeten Billardvereinen, Wandertage, Kameradschaftsabende, Preisschafkopf-Turniere, Faschingsveranstaltungen werden neben der sportlichen Aktivität geboten.
Eine der größten geselligen Veranstaltungen ist das beliebte Städte-Turnier, das nunmehr seit mehr als 30 Jahren mit Mannschaften aus ganz Deutschland und aus Österreich im Juni ausgetragen wird.